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Feburar 2014
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Reisebericht Februar 2014

Nicaragua 21. - 28. Februar 2014


Wie auch in den vergangenen Jahren waren auch dieses Jahr im Februar (vom 21. bis 28. Februar 2014) Dr. Dieter Emmert und Dr. Peter Trus  vom OrthoCentrum Saale zusammen mit Frau Emmert und Herrn Ralf Müllers, Senior Strategy & Implementation Manager bei der Firma Arthrex, Karlsfeld, in Nicaragua. Die Firma Arthrex hatte einen kompletten Arthroskopieturm mit zugehörigem Instrumentarium und Optiken zur Verfügung gestellt. Trotz erheblicher bürokratischer Hindernisse am Zoll war die Arthroskopie-
ausrüstung zusammen mit einer großen Zahl an Bandagen, Orthesen, die diverse Firmen gespendet hatten, rechtzeitig für unseren Einsatz in Nicaragua angekommen. Die Anreise war ziemlich stressig, die Maschine musste wegen technischer Probleme über dem Atlantik umkehren und in London zwischenlanden, so dass wir mit einer 24-stündigen Verspätung ankamen. Dr. Trus und Herr Müllers kamen wegen eines Streiks des Bodenpersonals am Frankfurter Flughafen mit derselben Verspätung an. Das Gepäck von Peter und Ralf kam erst am 2 Tage später an, leider waren in Ralfs Gepäck auch die Kunststoffmodelle für den vorgesehenen Workshop für die Krankenhaus-Assistenzärzte im Lenin Fonseca Kranken-
haus in Managua.

Am Sonntag, 24.Februar 2014 haben wir den Arthroskopieturm der Firma Arthrex aufgebaut und getestet. Mit den jungen Assistenzärzten untersuchten wir eine Reihe von Patienten mit Kniebeschwerden, einerseits um die Patienten für die OPs am nächsten Tag auszuwählen, anderseits um den Assistenten klinische Untersuchungstechniken beizubringen.

Am Montag, 24. Februar 2014 war den ganzen Tag OP-Programm in 2 verschiedenen OP-Sälen. Wir konnten die jungen Ärzte in die modernen Arthroskopietechniken einführen, anschließend konnten sie an den mitgebrachten Kunststoffmodellen Operationen wie Meniskusresektionen üben. Den 3 Orthopäden, die mit unserer Unterstützung bereits selbständig arthroskopische Operationen durchführen, assistierten wir Kreuzband-Operationen, wobei wir uns davon überzeugen konnten, dass sie diese Operationstechniken mittlerweile beherrschen.

Dienstag 25. Februar 2014 bis Donnerstag 27. Februar.2014 verbrachten wir in Puerto Cabezas an der Karibik-Küste in einem kleinem Krankenhaus, dem einzigen in einem Umkreis von 100 Kilometern. Da die Verkehrswege miserabel sind, haben die Patienten tagelange Wege bis zur ärztliche Hilfe zurückzulegen.
Da wir ein Jahr zuvor schon einmal in Puerto Cabezas waren, um mit dem dortigen Orthopäden zusammen zu operieren, kannten wir die lokalen Verhältnisse, d.h. Anreise mit einem klapprigen einmotorigen Flugzeug, mäßig saubere Unterkunft (mit Dusche) und die katastrophalen Bedingungen in der Klinik- übelriechende Patientenzimmer, Moskitos im OP, mangelnde Hygiene, defekte Instrumente und Apparate. Zuerst untersuchten wir 40 – 50 Patienten mit Knieproblemen, die zum großen Teil auf eine operative Versorgung hofften, da unser Aufenthalt in einem lokalen Sender angekündigt worden war. Leider konnten wir wegen der begrenzten Aufenthaltsdauer nur 10 Patienten in das OP-Programm aufnehmen. Die übrigen Patienten müssen auf unseren nächsten Aufenthalt warten.
Wir führten mit Dr. Ernesto Espinoza unter zum Teil sehr improvisierten Bedingungen Operationen wie arthroskopische Meniskusentfernungen, Knorpelbehandlungen und Kreuzbandersatzoperationen durch. Soweit möglich ließen wir Ernesto die Operationen nach Anleitung ausführen.

Als wir am 27. Februar.2014 von Ernesto am Flughafen verabschiedeten, bedankte er sich herzlich für unsere Hilfe an diesem vergessenen Ort. Als wir am Abend in Managua zusammen saßen und noch einmal unseren Aufenthalt analysierten, kamen wir zu dem Ergebnis, dass unsere Hilfe in Puerto Cabezas am dringendsten benötigt wird. Deshalb beschlossen wir, Ernesto eine Hospitation in deutschen Kliniken zu ermöglichen. Herr Müllers versprach hierzu mit seinen Ansprechpartnern der Unfallklinik Frankfurt und der Alwin Jaeger Stiftung Kontakt aufzunehmen.

Im November wollen wir mit zwei Teams ( Frau Iris Lasser, Dr. Kolbe, Dr. Faber, Dr. Emmert) zeitversetzt die Unterstützung in Puerto Cabezas fortsetzen.